Page 11 - s&l magazin Nr. 13 September 2010

Canardo, der sich neuedings gern in Belgien tummelt, hält es offen- bar mit dem Dichter Jules Destrée, der 1912 in seinem berühmten Brief an den König schrieb: „Es gibt kei- ne Belgier, sondern Wallonen und Flamen.“ Die Reibereien zwischen den Volksgruppen sind jedenfalls eins seiner Lieblingsthemen. Dennoch hätte man sich von der
dem Sinnengenuss zugewandten Ente anstelle von Spott und Hohn vielleicht ein Wort über das gute belgische Bier er-
wartet. Immerhin
gibt es über 1.000
Biersorten im
Land, und InBe-
vist ist die größte
Brauerei der Welt.
Der Leser erfährt
lediglich, dass al-
ternde belgische Mafiosi sich drei Löffel Zucker ins Bier rühren...
Mit einer Verbeugung vor der belgischen organisier- ten Kriminalität schließt dann auch die Geschichte, wenn der Opa die US-Enkel postum ermahnt: „...und nun geht hin und werdet erfolgreiche Ganoven, die passenden Gene habt ihr. In Liebe, euer Großvater.“
Benoit Sokal wurde 1954 in Brüssel geboren. Er studierte im Fachbereich Comic an der Brüsseler Kunsthoch- schule Saint-Luc und arbeitete dann für die Zeitschrift (A SUIVRE). Im Alter von zwanzig Jahren erfand er seinen Inspektor, diese Kreuzung aus Marlo-
we, Columbo und Donald Duck. Anschließend zeichnete Sokal auch für das Magazin Métal hurlant. Mit dem Album Wie Blätter im Sturm (Carlsen) zeigte er, dass er auch realis- tisch zeichnen kann.
Ein Fall für Inspektor Canardo 19: Opas Asche
48 S. | broschiert| Farbe | € 12,95 ISBN: 978-3-941239-45-6
Canardo 18:
Die Frau ohne Gesicht
€ 12,95 | broschiert | Farbe | 48 S. ISBN: 978-3-941239-22-7
Auf dem Atomium in Brüssel gibt es eine Webcam, so dass man sich die Mühe sparen kann, hinaufzu- steigen. Der Mann, der die Kamera installierte, konnte sich die Mühe je- doch nicht sparen, und wir können ihn bei seinem Job bewundern.
Belgisches Bier: die Sorte Pierlala
Ein Produkt belgischer Inzucht
Ausgabe 4/2010
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