Page 8 - s&l magazin Nr. 50 Dezember 2020
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   DER KILLER
Er kann es nicht lassen. Das Töten wie das unaus- gesetzte Philosophieren. Sein Freund Mariano, der Möchtegern-Staatsmann, vergleicht ihn mit James Bond...
Einen „Dritte-Welt-James-Bond“ nennt er den Killer allerdings. Dass man mit denselben Waffen wie der Feind kämpfen muss, sehen beide genauso wie der Agent Ihrer Majestät, nur die Lizenz zum Töten hat der Killer sich selbst ausgestellt.
Er ist ein einsamer
Wolf. Aber ein äu-
ßerst belesener.
„Homo homini lu-
pus“ - der Mensch
ist dem Menschen
ein Wolf, würde
er mit dem rö-
mischen Dichter
sagen. Aus dem
Stand zitiert er ganze Passagen von Dichtern und Denkern, die seine illusionslose Weltsicht teilen. Wäh- rend James Bond vergnügt das Leben genießt, über- gießt der Killer die Welt mit bitterem Sarkasmus.
Da ist immer wieder diese unerhörte Brutalität. Wäh- rend der Killer philososophiert, sieht er vor seinem geistigen Auge Folterszenen, Krieg und Gewalt, histo- risch und aus den aktuellen Nachrichten. Fast lustvoll
 Nachteil einer Luxusvilla mit Aussicht: man kann auch gut hineinsehen
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