Page 6 - s&l magazin Nr. 17 August 2011
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       Jessica Blandy 3
„Die Echos sterben, sterben, sterben...“, ist der Originaltitel der ersten Geschichte dieses Bandes. Es sind die letzten Worte in dem ergreifenden Nocturne, das Benjamin Britten für seinen Le- benspartner Peter Pears schrieb.
„Answers, echos, dying, dying,
dying...“ heißt die Zeile, und Brit-
ten wählte die nicht nur für ein
Notturno ungewöhnliche Beset-
zung Tenor, Horn und Streicher.
Jessica lotet ähnliche Abgrün-
de ihrer Seele aus, nachdem sie
dem Grenzbordell in New Mexico entronnen ist. Berührungsängste sind Jessie weitgehend fremd. Ob sie dem greisen Mafioso Don Emmanuele einen letz- ten erotischen Traum erfüllt oder ein kindliches Ver- brechensopfer bei sich aufnimmt...
Aber diese untypische Comic-Heldin bezahlt für ihre Wissbegier mit Seelenschmerzen, denn sie hat ein differenziertes Innenleben. Trotzdem lässt sie sich immer wieder auf Extremes ein. Die von düsterem
Voodooglauben ge- tränkte Atmosphä- re in dem Sümpfen Louisianas war um einiges bedrohli- cher, widerlicher als heutige Vampirro- mantik. Marie Lavo- deau wird von bei-
                    Wer Antworten beim Voodoo sucht, darf sich nicht vor grausigen Ritualen fürchten.
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