Page 18 - s&l magazin Nr. 69 Oktober 2025
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Eine erotische Atmosphäre zu schaffen, die gleichzei- tig berückend und bedrü- ckend ist, das versteht Ana Miralles wie keine zweite. Der süße Luxus einer reichen Hazienda in Südamerika, die schwüle Hitze der Tropen, die den Puls in die Höhe treibt, und das Herzklopfen einer erwachenden Sexualität – so sieht der Hintergrund dieser Mini-Serie aus.
Die Handlung spielt in einer
Zeit, als Frauen nur eine ein-
zige Machtoption besaßen: die des Geschlechts. Manch eine lernte, sie optimal gegen die Unterdrü- cker – Männer und Kirche – einzusetzen. Und ent- wickelte dabei zerstörerische Kräfte, indem sie deren unterdrückte Triebe gegen sie selbst wendete.
Maria heißt die Frau in dieser Geschichte, sie ist die Reine, Heilige, die Mutter. Sie wird zu einer Eva, dem Inbegriff des verführerischen Weibes, und dann sogar zur Medusa, der antiken Rachegöttin, deren Haare Schlangen sind. Diese Eva Medusa macht die Männer zu Sklaven ihrer eigenen Triebe.
Auslöser für die unheilvolle Verwandlung ist schein- bar pure Eifersucht. Die behütete junge Señorita Ma- ria hat sich in den attraktiven Gutsverwalter Gonzalo verliebt, der aber treibt es mit einer heißblütigen Ku- banerin. Da wird das Mädchen zu einer mörderischen Furie. Sind Frauen vielleicht doch von Natur aus gifti- ge, rachsüchtige Schlangen?
Eva Medusa – eine Vorläuferin der Djinn?
  


























































































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