Page 14 - s&l magazin Nr. 67 April 2025
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„In alten Zeiten, als das
Wünschen noch geholfen
hat...” So beginnen Kinder
märchen. Als Erwachsene
wissen wir, dass „das Leben
kein Wunschkonzert” ist...
...trotzdem sprechen wir
heimlich einen Wunsch aus,
wenn wir eine Sternschnup-
pe sehen. Aberglauben nen-
nen es die einen, andere – wie der fromme Moslem Shokry aus dieser Graphic Novel – sogar Gottesläste- rung. Weil es vom Wünschen zum Verwünschen, also zum Verfluchen nur ein kleiner Schritt ist.
Der Geist in dieser Flasche ist nämlich kein geistiges Getränk (deutsch für „Spirituosen”), er verleiht keinen Schwips, denn dieser Dschinn steht für auf Flaschen gezogenes Begehren.
Drei erstklassige Wünsche stellt Shokry in seinem Kiosk zum Verkauf, und erst einmal will sie keiner ha- ben. Doch dann kommt die Analphabetin Aziza, und wir erleben ein Lehrstück darüber, wie die Bürokratie mit Wünschen und Träumen der Bürger umgeht.
Shokry wil mit den verfluchten Wünschen eigentlich nichts zu tun haben.
Wunsch in der Flasche
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