Page 4 - s&l magazin Nr. 64 Juli 2024
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   DER SCHLEUSER
Venedig hatte immer viel
mit Fluten zu tun. Das wie-
derkehrende Hochwasser
auf dem Markusplatz und
die nie abreißenden Tou-
ristenströme in der Altstadt
nahm man stoisch hin.
Gegen ersteres wurde jetzt
das Wehr M.O.S.E. gebaut, ein Sperrwerk mit 78 be- weglichen Fluttoren. Es ist das größte Infrastruktur- projekt der Nachkriegszeit in Italien und kostete über sechs Milliarden Euro. Kritiker sehen in ihm ein Sym- bol für politische Großmannssucht, Korruption und „bürokratischen Wahnsinn“. Paolos Opa in dieser Ge- schichte nennt es eine Mauer: „Keiner kommt mehr unbemerkt rein oder raus.”
Die Mauer hilft aber auch gegen die zerstörerischen Kreuzfahrtschiffe mit den sturzflutartigen Kurzbesu- chern: sie dürfen nicht mehr durch. Die Lagune von Venedig ist inzwischen für manche gesperrt, aber Grenzland und Kampfzone ist sie nach wie vor.
In dieser Geschichte geht es um andere „Fluten”, von Menschen aus dem globalen Süden, die auf der Su-
  Venedig ist... Knete!
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Ahmad und Paolo sind beste Freunde.
  



















































































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