Page 5 - s&l magazin Nr. 58 Januar 2023

In der Darstellung schö­ ner Körper weicht Ser­ pieri von den Standards seiner zeitgenössischen Kollegen auf dem Ge­ biet anspruchsvoller Erotik­Comics ab. Im Unterschied zu Guido Crepax oder Milo Ma­ nara geht es ihm um realistische, unverstellte
Frauenbilder, nicht unbedingt klassisch, sondern eher im Stil eines „griechischen Barock“ – ausdrucksstark und unkonventionell. Valentina und Honey beispiels­ weise sind oft in kompletter Nacktheit zu sehen, die Haltung ist elegant, graziös, in perfekter Balance. Dru­ una aber mit ihren reifen, kräftigen Formen erinnert eher an eine Kurtisane
oder – noch epochen­ übergreifender – an den Inbegriff der archaischen Großen Mutter, diesem uralten Sinnbild der Frau als Ursprung des Lebens. Dem Vorwurf, dass ex­ plizite Darstellungen Kindern Schaden zufü­ gen, begegnet Serpieri so: „Mein Publikum ist erwachsen, es sind keine Kinder. Ich habe nie da­ ran gedacht, Comics für Kinder zu machen.”
Paolo Eleuteri Serpieri, 1944 in Venedig geboren, studierte Kunst und Architektur in Rom und lehrte dort auch lange. 1975 fand er mit Western-Stories zum Comic. Die weltbekannte Serie um Druuna be- gann er in den 1980er-Jahren. Übrigens hat er es sich nicht nehmen lassen, sich selbst in der Welt von Druuna zu verewigen... sein Alter Ego: Doc.
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Ausgabe Nr. 58 - Januar 2023
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Nur für Erwachsene!
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