Page 14 - s&l magazin Nr. 57 Oktober 2022
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      Corto geht zwar streckenweise am Stock, aber er ist aktiver denn je und nicht der passive Zuschau- er wie so oft. Außerdem spielt er eine denkwür- dige Rolle im deutschen Film der 1920er Jahre... Welche, soll hier nicht gespoilert werden. Aber die Gehhilfe braucht er nur, weil er sich etwas zu heftig geprügelt hat, mit einem Adolf. Denn hart ging es zu
in den Straßen deutscher Städte, und letzten Endes haben die Gegensätze auch die leidenschaftlich
geliebte und gehasste Wei- marer Repub-
lik zerrissen. Wie üblich, be- gegnet Corto promi- nenten Zeitgenossen, in dieser glanzvolls-
ten Epoche deutsch-jüdischen Kulturlebens sind es besonders viele.
Gleichzeitig ist die Zeitspanne zwischen den Kriegen eine unheilschwangere Zeit, in der das nächste poli- tische Verhängnis sich schon abzeichnet, während in Babelsberg unheimliche, expressionistische Grusel- filme den Horror auf
  die Leinwand malen. Das Spiel mit Iden- titäten ist der letzte Schrei, auch Corto entgeht ihm nicht: ist er etwa der mächtige Makropulos, für den die Esoteriker vom Geheimbund Stella
Corto wer?
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