Page 6 - sl magazin Nr. 45 September 2019
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             Wenn einer im Franko-belgischen Comic unerhör- te, nie gesehene Gesichter zeichnen kann, dann ist das François Boucq. Meistens sind es Visagen. Oft genug regelrechte Hackfressen.
Es sind sie Abgründe im Menschen, das Monströ- se und Abartige, das diesen Künstler reizt. Hässlich, schmierig, verwahrlost, abstoßend... Barbiepuppen- Ästhetik sucht man hier
 vergebens.
Das hat Boucq mit seinem
vormaligen Szenaristen
Jodorowsky gemein, denn
gerade der suchte sich
gern beschädigte, behin-
derte, benachteiligte, von
der Gesellschaft geächtete
oder verstoßene Helden aus.
Nun führt Boucq die Serie allein weiter und man nimmt keinen Bruch wahr: das Niedrige und Gemei- ne im Milieu der fahrenden Schausteller, auch Jodos Verhältnis zu Gewalt, oft das einzige Mittel zur Zieler- reichung, oft pure Lust, gern auch gegen Schwäche-
Fettes Ekel: die „Gräfin“
Gegenspieler „El Cuchillo“, das „Messer“
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