Page 4 - sl magazin Nr. 43 März 2019
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           Dass auch Frauen im Wilden Westen Hosen trugen und nicht zögerten, den Colt zu zie- hen, ist historisch verbürgt. Biografien wie die von Pearl Hart und Laura Bullion a.k.a.
Rose of the Wild Bunch oder Ele-
anor Dumont a.k.a. Madame Mustache zeigen, dass Emanzipa- tion nicht immer und überall eine
gute Idee ist.
Beeindruckend waren diese Frauen trotz- dem, und der Typus regte zu
künstlerischer Aufarbeitung an. Bereits ein Blick zum Medium Film – von Petroleum-Mie-
 zen (1971) über Bad Girls (1994) oder The Quick and
the Dead (1995) bis Ban- didas (2006) und der aktuellen Netflix-Se-
rie Godless – belegt, dass wilde Frauen auch im Wilden Wes-
ten inzwischen Tradi- tion haben.
Charleys Tante, Karikatur von Alfred Bryan
Mit ihrer Rollenumkehrkomödie Mondo Re- verso setzen Bertail und Le Gouëff- lec noch einen drauf: hier ma- chen die Männer „huch“ und „och nöö“, sie sind von zartem Gemüt und verführen anstatt zu nehmen. Das ist in der Kunst nicht ganz
neu - im Western schon.
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