Page 4 - s&l magazin Nr. 33 August 2016
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DER MAROKK FRÜHLING
ANISC E
Eine ganze spanische Armee hatten sie aufgerie ben, diese 1.000 schlecht ausgerüsteten, hastig ausgebildeten Berber. Bei dem Dorf Anual er zwangen sie so die Wende in diesem unmöglichen RifKrieg.
Für Spanien war die Schlacht eine Katastrophe. Am Ende lagen 16.000 Soldaten tot im Sand, 24.000 wa- ren verwundet, 150 Kanonen zerstört oder vom Geg- ner erbeutet, an die 25.000 Gewehre verloren. Zusätz- lich gingen 700 Spanier in die Gefangenschaft.
Damit stellte Anual die
erste große Niederlage
einer europäischen Ko-
lonialmacht dar, und das
in einem - wie wir heute
sagen - asymmetrischen
Krieg. Denn die marokka-
nischen Kämpfer hatten
nichts außer ihrem un-
bändigen Siegeswillen.
Der spanische General
Silvestre beging darauf-
hin Selbstmord. Und der
Anführer der Rif-Truppe,
Abdelkrim el Khattabi, hatte den modernen Guerilla- krieg erfunden. „Sie waren viele. Wir hatten die Ber- ge“, erklärt Leon Matilo seinem Enkel, Noel, die Sache.
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