Page 12 - s&l magazin Nr. 29 Mai 2015
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   Sind russische Oligarchen nun die Guten, oder doch wieder nicht? In Comic-Stories sucht man nicht gerade tiefschürfende Hintergrundbetrach- tungen zu schwierigen politischen Sachlagen, aber ein bisschen nach-
denken darf man schon...
 Einer der bekanntesten Olig-
archen der letzten Jahre ist -
war? - Michail Chodorkowski,
das unverkennbare Vorbild
für diese Story. Der schwer-
reiche Unternehmer - zeit-
weilig galt er als der reichste
Mann Russlands - saß in sei-
nem Vaterland 10 Jahre in
der Strafkolonie, die Ankla-
ge lautete auf Steuerhinterziehung. Am 25. Oktober 2003 hatte man ihn bei einem Zwischenstopp mit seinem Privatjet in Nowosibirsk festgenommen und in Moskau inhaftiert, eine weitere Parallele zu Milan K. Noch berühmter wurde Chodorkowski mit seinen No- tizen aus den Gefängnissen, 2014 erschienen 21 Texte davon in dem Buch Meine Mitgefangenen. Einige der Porträts seien „gera-
 dezu literarische Meis-
terleistungen.“ (Erich
Klein im Ö1)
In der Sowjetunion
gehörte Chodorkows-
ki zu jenen, die schnell
begriffen, wie man die
Phase der beginnenden Privatisierung zum eigenen Vorteil nutzen konnte. Dabei ging es nicht legal zu:
Michail Chodorkowski vor der Haft
Meera: Verbündete oder Spionin?
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