Page 10 - s&l magazin Nr. 16 Mai 2011
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       Der Mörder weinte
„In Patagonien, diesem äußersten Landstrich der Erde, wo einst Banditen willkommen geheißen wurden und Charles Darwin seine Theorie vom Überleben des Stärkeren formulierte...“
So beschreibt der Verlag des legendären Reiseschrift- stellers Bruce Chatwin diese Gegend am Ende der Welt. Dessen Buch In Patagonia stellte eine neue Art der Reiseliteratur dar und machte den jungen Autor mit dem lakonischen Erzählstil 1977 schlagartig be- rühmt.
Hart und karg wie der Boden am südlichsten Zipfel Chiles ist das Leben der Menschen hier, eigentlich ist es lediglich ein Überleben. Die mittlere Bevölkerungs- dichte liegt bei 2 Einwohnern pro km2.
In Patagonien siedelt auch Anne-Laure Bondoux ihren Roman Les larmes de l‘assassin an (wörtlich: Die Tränen des Mörders), eine dichte Erzählung über kindliche Unschuld und das Böse, von der sich der Zeichner Thierry Murat zu dieser Graphic Novel inspirieren ließ. Dem kleinen Paolo hat niemand gesagt, wie alt er ist, und auch sonst sagen seine Eltern nicht viel. Zum
                   Patagonien
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© j.p.morisoli



























































































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