Page 2 - s&l magazin Nr. 12 August 2010
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       Shutter Island
„Meinst du, hier gibt‘s ‘nen Burggraben? Wär doch mal was.“
„Vielleicht stehen sie oben und haben Fässer mit siedendem Öl.“
„Und wir ohne Kettenhemd.“
Für die lockeren Sprüche der US-Marshals Daniels und Aule ist im Roman natürlich mehr Platz als in der Gra- phic Novel. Sie stehen in
einem beklemmenden
Gegensatz zu der At- mosphäre in einer Irren- anstalt und zum Anlass ihrer Reise nach Shutter Island: Sie sollen nach der auf unerklärliche Weise verschwundenen Patientin Rachel Solan- do fahnden.
Es ist einer der Kunstgriffe, die der inzwischen welt- berühmte Autor Dennis Lehane einsetzt. Ein anderer ist der raffiniert aufgebaute Plot, ein weiterer die wie
beiläufig in die Dialoge einge- flochtenen Horrorszenarien aus den Kriegen, die beide Pro- tagonisten mitgemacht haben. Ganz unterschwellig wird dem Leser beigebracht, mit was für schwer beschädigten Men- schen er es hier zu tun hat: „In Nordafrika war es die Hitze“, sagte Teddy. „Die Kerle kipp- ten um wie die Fliegen. Ich hab einen erschossen, der hatte so
  Die Marshals in der „Festung“
  In dem Durcheinander nach dem Hurrikan ist ein Patient entwichen
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