Page 14 - s&l magazin Nr. 55 März 2022
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     Ein hemmungsloser Haufen waren sie, und sie traten den herkömmlichen franko-belgischen Co- mic der Knollennasen und des familientauglichen Humors in die Tonne.
In den 1970-80ern schar-
ten sie sich um das Maga-
zin Métal hurlant: Druillet
mit seinen Farbgewittern
und den tödlichen spit-
zen Winkeln, der schwer-
blütige Enki Bilal mit dem
eiskalten Sex, Richard
Corben mit den Steroid-
Ikonen, Moebius mit seinen Cannabisträumen.
Das junge Kreativ-Duo Schuiten/Renard im bürgerli- chen Brüssel war nicht ganz so hart drauf, aber defi- nitiv in Aufbruchstimmung; sie wollten Teil der spek- takulären Métal-Szene sein, pilgerten nach Paris und experimentierten drauflos. Etablierte Comic-Zeichen- techniken? Braucht keiner. Herkömmliche Serienfor- mate? Niemals. Lineare Erzählstränge? Nicht nötig. Und „vernünftige” Plots? Nur ansatzweise.
Dafür gibt es Überraschungen wie zwei parallel lau- fende Handlungen in Express und Das Gleis: in das
  Sind wirkmächtige Pilze die Antwort auf alle Probleme der Zivilisation?
Kollege Moebius lässt grüßen.
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