Page 13 - s&l magazin Nr. 39 März 2018
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 Erfahrene Widerständler
Bedeutungslosigkeit geworfen, auch sind Tiere die
Krone der Schöpfung. „Teiggesichter“ werden ausge- grenzt und verachtet, es sind eben Untermenschen. „Wo sonst findet man in ei-
nem englisch-sprachigen
Comic geistreiche Diskussio-
nen über Kreationismus, die
Inkarnation verschiedener
französischer Comic-Hel-
den, sowie einen derart
lakonischen und überaus
menschlichen Protagonis-
ten (auch wenn er ein Dachs
ist)?“, fragt Leser Martin O.
bei amazon.de. „Mühelos
gelingt es Talbot, das Jones-
town-Massaker [den Massenselbstmord von Sekten- mitgliedern], Nationalsozialismus und die Suche nach den wahren Evangelien zu verbinden.“
Übrigens: die Entscheidung für das Einhorn - für den Autor die Verkörperung von Reinheit - als Hauptfi- gur in Noël fand lange vor dem allumfassenden Ein- horn-Hype in unserer Konsumwelt statt.
Bryan Talbot ist 1952 in Lancashire geboren
und begann seine Comic-Karriere in der Un-
derground-Szene der 1960er Jahre, u.a. mit
der Figur des Chester P. Hackenbush, die Alan
Moore für sein Swamp Thing weiter entwickel-
te. Talbot arbeitete an vielen US-Serien wie
Hellblazer, Sandman, Batman, Judge Dredd mit.
Herausragende eigenständige Werke sind Alice in Sunderland, The Adventures of Luther Arkwright und Heart of Empire. Auch an der deutschen Version des Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ wirkte Bryan Talbot mit. Sein Werk wurde vielfach preisgekrönt.
Grandville k
4. Noël
Zeichnung & Szenario: Bryan Talbot 104 S. | gebunden | Farbe
€ 24,80 | ISBN 978-3-946337-57-7
Bereits erschienen k
Heft zum GCT am
12. Mai 2018:
Grandville Kapitel 1
Ausgabe Nr. 39 - März 2018
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Bekommt nicht jedem: die reine Glaubenslehre
ERSCHEINT APRIL






























































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