Page 8 - s&l magazin Nr. 32 März 2016
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  LICHT UND SCHATTEN
Die Geschichte beginnt, wie Märchen normaler- weise enden: Der Held hat eine schöne Frau er- rungen, einen Top-Job in einem großen Versiche- rungskonzern, eine tolle Wohnung bezogen... Doch das glückliche Ende will sich nicht einstellen. Des Nachts würgen grausige Hände Albert Chamisso die Luft ab.
Überhaupt spielen Hände in dieser Geschichte eine tragende Rolle, als dezentes Symbol - für Albert Cha- missos mangelnde Tatkraft in seinem faden Büroall- tag? Für das gestörte Verhältnis zu seinem Körper, der keinen „vernünftigen“ Schatten mehr wirft, sondern einen durchscheinenden, farbigen?
In der Psychologie ist die Hand extrem mit Bedeu- tung aufgeladen. Für C.G. Jung ist sie das Instrument der Tat, der Selbstwerdung gar. Für Freud symboli- siert sie, wie vieles andere - was wohl? - den Penis. Wie so oft bei Schuiten & Peeters tauchen auch in die- ser Geschichte andere Bewohner der Geheimnisvollen Städte auf, so geben etwa Giovanni und seine Gelieb- te Milena aus Der Turm ein Gastspiel. Allen voran darf der geniale Eierkopf Axel Wappendorf über seine
Versicherungsagent Albert Chamisso hat bei Nacht schlimme Träume
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