Page 2 - s&l magazin Nr. 29 Mai 2015
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     „Sie balancierte mit schwingenden Hüften auf ihren hohen Absätzen an mir vorbei, sich ihrer Schönheit bewusst, und sie ließ mir als Erinnerung nur ihren erregenden, würzigen Duft. Eilig ging ich ins Atelier zurück und griff nach meinem Skiz-
zenbuch, um dieses be-
stürzende, flüchtige in der Zukunft Bild festzuhalten.“
Paolo Serpieri hat sie festgehalten fürs Leben, für uns, und er hat sich an ihr festgehalten: Druuna, das Mädchen von nebenan, die Frau an und für sich. „Ich stand vor einem Schaufenster in der via del Corso in Rom,“ beschreibt der Meister die schicksal- hafte Begegnung. „Ich sah ihr Spiegelbild nur kurz, ich wollte ihr nachlaufen, ich wollte mehr von ihr sehen... da merkte ich, dass ich nicht der einzige war. Sie zog bereits ein kleines
Heer von Bewunderern hinter sich her.“ Serpieri nimmt seine Inspirationen im- mer da, wo er sie kriegen kann: der Name des alten Keltenstamms der Druuni hatte es ihm angetan. Das dunkel raunende Doppel- U, der Anklang von Luna - Mond -, bruna - brünett - und Dünen. Der Name der männ- lichen Hauptfigur, Shastar, speist sich aus derselben
mythischen Quelle.
 Grausige Realität auch
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