Page 2 - s&l magazin Nr. 10 April 2010
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       Vor mehreren Jahren wagte der franko-belgische Verlagsgigant DDL - Dargaud, Dupuis, Lombard - ein Experiment mit Namen Polyptique.
Der gewöhnungsbedürftige Name bezeichnete neue Serien, bei denen die Anzahl der
Bände von vornherein feststand. Die Autoren von Serien wollten aus dem engen Korsett der jeweils auf höchstens zwei Bände ange- legten Stories ausbrechen, hieß es. In Geschichten, die sich über vier, fünf oder sechs Bände erstreckten, konnte man ganz andere erzäh- lerische Register ziehen, Neben- handlungen ausbreiten, längere Rückblenden einbauen - sich wie ein abendfüllender Film verhalten. Und mit der festgelegten Bandzahl wussten Leser und Händler, auf was sie sich einließen.
 Black Op ist in dieser Phase entstan-
den, und als Werk ist es geglückt.
Der Szenarist Desberg hat hier die filmische Tech- nik der schnellen Schnitte zur Perfektion getrieben. Seine Texte für den Zeichner Labiano sehen einem Filmscript zum Verwechseln ähnlich: jede Einstellung ist genau vorgegeben, die Rückblenden mit Band- nummer, Seiten- und Panelangabe bezeichnet, auf manchen Seiten mischen sich bis zu sechs Zeitebe- nen. Solche nicht-linearen, zyklischen Techniken sind natürlich nur etwas für die große Leinwand der sechs großformatigen Alben.
Der Zeitrahmen erstreckt sich von 1945, als der kleine
Die schöne Lovna
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