Page 3 - s&l magazin Nr. 31 Dezember 2015
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     Burma trifft nicht nur auf Gentleman-Ganoven
Zudem beschreibt der Roman die Epoche, in der es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte eine re- gelrechte Jugendkultur gab, mit eigenen Moden - der Dufflecoat der Heldin Jacqueline! - und mit eigenen kulturellen Codes. Was die Erwachsenen (sofern sie
nicht an der neuen Branche verdien- ten) in helle Aufregung versetzte.
In England hießen sie Teddy Boys, in Frankreich Blouson noirs, in Deutsch- land Halbstarke. Es gab Filme wie Denn sie wissen nicht, was sie tun mit James Dean, die vom Lebensgefühl dieser Generation erzählten. In Frankreich hieß der Stein des Anstoßes Les Tri- cheurs (Die sich selbst betrügen). Die braven Bürger gaben sich entsetzt, doch die Besucherschlangen reichten dreimal um den Block.
Nicolas Barral ist 1966 in Paris geboren. Er stu- dierte in Angouleme bei Robert Gigi und wurde Mitglied im Team der Zeitschrift Fluide Glacial. Er liebt britischen Humor und arbeitet daher mit Pier- re Veys an der Sherlock Holmes-Serie Baker Street (Piredda). 2013 übernahm er nach Jacques Tardi und Emmanuel Moynot die Serie Nestor Burma.
Léo Malet (1909-1996) ging nach der Lehre zum Bankangestellten 1925 als Waise nach Paris. Dort war er Clochard, Chansonnier im Kabarett Vache Enragée und begann zu schreiben. Er war Filmsta- tist, Herausgeber einer Modezeitschrift und Ghost- writer eines analphabetischen Erpressers. 1940 / ‘41 war er im Stalag X-B bei Sandbostel interniert.
Nestor Burma k
Bambule am Boul‘ Mich Zeichnung: Nicolas Barral
Nach dem Roman von Leo Malet
96 Seiten | gebunden | Farbe
€ 19,80 | ISBN 978-3-943808-67-4
       Strip tease um 1950
     Ausgabe 1/2016
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