Page 5 - s&l magazin Nr. 22 August 2012
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   „Lamu: Hemingway, Hippies und der Hochadel“, be- titelte der Spiegel eine Story und zählt auf, was alles an Prominenz da ist (sogar unser lustiger Hannovera- ner Ernst August). Noch ist das „teuerste Dorf Afrikas“ eine Insel der Individualisten, allein schon wegen der Anreise. Aber seit die Unesco dem Eiland im Indischen Ozean vor Kenia den Weltkulturerbe-Status verliehen hat, entwickelt es sich immer mehr zum Sandkasten
für Investoren.
Vor vier Jahren kaufte ein Brite ein 250 Jahre altes, ver- fallenes Swahili-Anwesen. Gemeinsam mit lokalen „fundis“ erneuerte er die Wände aus Korallenbrocken und Kalkmörtel sowie die Deckenbohlen aus Mwanga- ti-Holz. Er ließ opulente Tü- ren nach alten Vorbildern schnitzen und kunstvolle „Vidaken“, jahrhundertealte Ziernischen, in den Kalkstein
modellieren, in denen religiöse Schriften und kostba- res Porzellan aufbewahrt wurden.
Die Fassade versiegelte er mit Wachs-Bodenpolitur gegen Tropenregen und Salzluft. „Viele der Hand- werkstechniken wären beinahe in Vergessenheit geraten“, so McGhie. Jetzt werden sie durch die aus- ländischen Bauherren wieder belebt. Alles hat nun einmal seine zwei Seiten.
Kililana Song k
Zeichnung & Szenario: Benjamin Flao € 24,80 | gebunden | Farbe | 128 Seiten
ISBN: 978-3-943808-01-8
Ein Stimmungsvolles Video über das Weltkulturerbe Lamu k
      Nacuda erzählt dem Nach- wuchs aus seinem Leben
      Benjamin Flao
Benjamin Flao ist 1975 in Nantes gebo- ren. Heute lebt er im Morbihan. Mit 14 verließ er die Schule und schrieb sich in der berühmten Comiczeichner-Schmiede Saint-Luc in Belgien ein. Ab 1994 ist er Straßenkarikaturist, 2002 veröffentlicht er sein erstes Album, für das er den „Prix LonelyPlanet“ bekommt. Seitdem hat Flao mehrere Bildromane angefertigt
 und an diversen Kollektivwerken - z.B. über Immigranten und Rock‘ n‘ Roll - teilgenommen.
Bauerwartungsland
 Ausgabe 4/2012
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