Page 2 - s&l magazin Nr. 15 Februar 2011
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       Die Straße nach Selma
„Ich will nicht neugierig sein, aber... wieviel ha- ben Sie in so einer Motelkasse an einem Abend wie heute?”
„Nicht genug, um Kopf und Kragen zu riskieren, sonst hätte ich das schon selber gemacht, Junge.” Der junge schwarze Clement Brown braucht Geld. Dass die verheiratete, weiße Tracy Lee, die ihn vorhin
bei strömendem Regen in ihren Pick-up gelassen hat, jetzt in seinem Motel- zimmer liegt und schläft, macht die Situation nicht einfacher. Clement ahnt, dass die Dinge im Begriff sind, eine schlechte Wen- dung zu nehmen...
Im Vorfeld zu diesem
Projekt war der Szenarist Tome nach Südafrika gefahren, um für seine Funny- Serie Spirou&Fantasio zu recherchieren. Er erzählt: „Ich kam erschüttert zurück. Es gab noch Rassentren- nung, obwohl die Obrigkeit es verstand, die krasses- ten Aspekte zu verbergen... Doch mir war die Lust auf Lustiges vergangen.“ Er beschloss, seine Erlebnisse in
einer realistischen Story zu verarbeiten. Der Zeichner Berthet wollte
diese in den USA ansiedeln,
und ein Hund sollte mitspie-
len, genauer: „Es muss ein hässlicher Hund sein.“ In der Tat ist Tracys Hund Sidney eine Persönlichkeit, zwischen ihm und Clement entwickelt sich
                   autostopper bei nacht... was habe ich da nicht alles für geschichten gehört.
   Sidney, die heimliche Hauptfigur
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Clement und Tracy Lee





















































































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